Jutta Teubert

Das Generationen-Miteinander spielt in vielen biblischen Texten eine Rolle, auch wenn das nicht immer die zentrale Aussage des Textes ist. Die Impulse, die von einem Text ausgehen, können nicht alle in einem Gottesdienst berücksichtigt werden. Einige Texte bieten in ihrer Bildhaftigkeit an, kreative Formen zu verwenden. Aus der Fülle der Ideen, die bei der Planung entstanden, wurden drei thematische Schwerpunkte gewählt, die aufeinander aufbauen und die durch zwei Metaphern verbunden und veranschaulicht werden.

Zum Inhalt

Im Mittelpunkt des ersten Gottesdienstes steht der Ruf Gottes, die ‘Herzen einander zu zuwenden’. In diesem Gottesdienst soll deutlich werden, wie gut und notwendig es ist, dass innerlich etwas in Bewegung kommt, damit auch äußerlich Schritte folgen können.
Dementsprechend thematisiert der zweite Gottesdienst konkreter das Miteinander und Füreinander; es werden Schwierigkeiten durch die unterschiedlichen Lebensperspektiven benannt und Wege zum Miteinander aufgezeigt.
Im dritten Gottesdienst geht es darum, Spuren zu entdecken und zu hinterlassen: Was können wir füreinander sein, ohne überhöhte Erwartungen aneinander zu haben? Es geht um vorbildliches Verhalten und um Vor-Bilder!

Zur Symbolik der Reihe

Die zwei Metaphern ‚Herz‘ und ‚Fuß/ Schuh’ ziehen sich durch alle drei Gottesdienste.
Das ‘Herz’ des Menschen ist ein lebenswichtiges Organ. Sowohl im biblischen Sprachgebrauch als auch in der heutigen Alltagssprache ist es von reicher sinnbildlicher Bedeutung. In der Bibel ist das Herz nicht nur Körperorgan, sondern Sitz des geistigen und seelischen Lebens. Wenn es um das Herz des Menschen geht, dann geht es um seinen Willen, seine Gesinnung, seine Lebensmitte, um den ganzen Menschen. - Heute wird das Herz gern als Synonym für Einfühlungsvermögen, Liebe und Zuwendung verwendet. Schon für kleinere Kinder ist der zeichenhafte Charakter verständlich. Das Symbol Herz kann insofern kreativ verwendet werden.
Der Fuß findet ebenfalls - wenn auch nicht so häufig wie das Herz - in biblischen Texten und auch in Redensarten symbolische Verwendung. In der Bibel wird der Fuß erwähnt, wenn es um das Leben eines Menschen geht, das wie ein Wandern ist. Aus dem (Lebens-)Weg kann der Fuß ‘straucheln’ (Psalm 73,2), er kann ‘auf weiten Raum gestellt’ (Psalm31,9) werden und Gottes Wort wird zur Orientierung, wenn es ‘meines Fußes Leuchte’ ist (Psalm 119, 105). - Heute dient der Fuß umgangssprachlich zur Erläuterung der Lebensweise des Menschen, der im Leben ‘Fuß fassen’, ‘etwas mit Füßen treten’ oder ‘jemandem das Herz zu Füßen legen’ kann. - Der Schuh als Bekleidung des Fußes erweitert das Bild, da die Fußbekleidung nicht nur nach Stil und Mode, sondern auch nach Funktion und Anlass Veränderungen aufzeigt. Viele Menschen markieren mit ihren Schuhen ihre Individualität, ihren besonderen Geschmack.
Herz und Fuß veranschaulichen: Innere Bereitschaft bringt Bewegung in die Generationen-gemeinschaft, und es können Schritte aufeinander zu und miteinander auf neuen Wegen gegangen werden.

Modulartiger Einsatz möglich

Die einzelnen Gestaltungselemente innerhalb der Gottesdienste können als Bausteine eingesetzt oder variiert werden. Vor allem die kreativen Elemente sind als Anregungen zu verstehen; sie können verändert oder auch weggelassen werden. Jede Gemeinde entscheidet ihren Voraussetzungen entsprechend.